Nach
der Unterredung mit dem Prinzen besuchen von Goëss und von Seilern die heilige
Messe in der Kapuzinerkirche und begeben sich danach zurück in ihre Residenzen.
Mittlerweile ist es zehn Uhr vormittags geworden, Zeit für die Gegenvisite beim
Franzosen. Eugen, Fürst von Savoyen und Piemont, Ritter des goldenen Vlieses und
noch vieles mehr, wirft sich in Montur, lässt die Bediensteten in Livré
vorausgehen, nach ihnen die Pagen, denen er folgt, hinter ihm die beiden kaiserlichen
Botschafter, darauf eine Menge vornehmer Herren und Kavaliere, insbesondere
alle, die vorher dem Prinzen in dessen Vorzimmer aufgewartet haben.
Vor dem
Bernerhaus stehen französische Hofherren und Bedienstete, die dem Prinzen
aufwarten. Marschall de Villars empfängt Eugen an der Treppe. Er begleitet ihn
nicht etwa in das Audienzzimmer, wo das Porträt Ludwigs XIV. hängt, sondern in
das daneben befindliche Schlafzimmer. Nach abgelegtem Kompliment halten die
beiden höchsten Generäle dort drin eine geheime Konferenz, bei der auch die
vier Hauptbevollmächtigten und die Legationssekretäre zugegen sind und die bis
nach 12 Uhr dauert.
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