6.9.14

Gegenvisite des Prinzen beim Marschall

Nach der Unterredung mit dem Prinzen besuchen von Goëss und von Seilern die heilige Messe in der Kapuzinerkirche und begeben sich danach zurück in ihre Residenzen. Mittlerweile ist es zehn Uhr vormittags geworden, Zeit für die Gegenvisite beim Franzosen. Eugen, Fürst von Savoyen und Piemont, Ritter des goldenen Vlieses und noch vieles mehr, wirft sich in Montur, lässt die Bediensteten in Livré vorausgehen, nach ihnen die Pagen, denen er folgt, hinter ihm die beiden kaiserlichen Botschafter, darauf eine Menge vornehmer Herren und Kavaliere, insbesondere alle, die vorher dem Prinzen in dessen Vorzimmer aufgewartet haben.
Vor dem Bernerhaus stehen französische Hofherren und Bedienstete, die dem Prinzen aufwarten. Marschall de Villars empfängt Eugen an der Treppe. Er begleitet ihn nicht etwa in das Audienzzimmer, wo das Porträt Ludwigs XIV. hängt, sondern in das daneben befindliche Schlafzimmer. Nach abgelegtem Kompliment halten die beiden höchsten Generäle dort drin eine geheime Konferenz, bei der auch die vier Hauptbevollmächtigten und die Legationssekretäre zugegen sind und die bis nach 12 Uhr dauert.

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