Da
sich die Vertragsparteien nun geeinigt haben, kann man freundschaftlicher
miteinander umgehen. Ein Ausdruck davon ist es, dass die kaiserlichen
Exzellenzen sich heute nicht die Messe in der Stadtkirche lesen lassen, sondern
sich samt ihrem Kaplan dazu in die Kapuzinerkirche verfügen, wo normalerweise
die Franzosen niederknieen. Und es scheint fast, dass die beiden jüngeren Hauptbevollmächtigten
beider Vertragsparteien, Saint-Contest (46) und von Seilern (39), einander gut
mögen. Es kommt nun schon zum wiederholten Mal vor, dass gerade diese beiden
sich zum Essen zusammensetzen.
Zu
vermelden ist auch, dass der glücklose Herzog von Montbéliard, der am Kongress
nichts erreicht hat und am 14. August abgereist ist, heute wieder in Baden
eintrifft. Hat er seine Zahnbürste vergessen? Nein, im Ernst: Das Spektakel,
das sich mit der Ankunft der beiden Kontrahenten Prinz Eugen und Marschall de
Villars ankündigt, ist zu attraktiv, um fernzubleiben. Besonders wenn man sich
erhofft, doch noch das eine oder andere Ohr für eigene Angelegenheiten zu
finden.