Prinz Eugen von Savoyen (51) unterzeichnet für den Kaiser am 7. September 1714 den Frieden von Baden. Der Hochadlige ist in Frankreich aufgewachsen und hat, nachdem Ludwig XIV. seine Aufnahme in die französische Armee schnöde abgelehnt hat, dem Kaiser seine Dienste angeboten. Er hat eine glänzende Militärkarriere hinter sich, kämpfte als Feldmarschall erfolgreich gegen Frankreich und die Türken. Seit mehreren Jahren sitzt er als Mitglied des Geheimen Rates und als Präsident des Hofkriegsrates und der Geheimen Staatskonferenz im Zentrum der kaiserlich-habsburgischen Politik. Er ist der Star auf dem Friedenskongress in Baden und überstrahlt beträchtlich seinen Gegenpart de Villars. Zu seinem Gefolge gehören mehrere kaiserliche Generäle.
Goëss
Johann
Peter Reichsgraf von Goëss, Freiherr zu Karlsberg (47) ist der erste Bevollmächtigte
von Kaiser Karl VI. Goëss ist ein erfahrener kaiserlicher Diplomat, hat aber
den diplomatischen Dienst quittiert und lebt abseits des Kaiserhofs. Er ist
derzeit Landeshauptmann in Kärnten. Mit der Ernennung zum
Friedenbevollmächtigten in Baden honoriert der kaiserliche Hof seine früheren
diplomatischen Dienste. Die französischen Verhandlungspartner schildern Goëss
als freundlich, galant und unkompliziert. Er ist ein erfahrener Diplomat, der
offen und gewinnend wirkt und sich damit das Vertrauen der Gegenseite holt. Goëss
ist verwitwet. In Baden begleitet ihn sein Sohn Anton Oswald (15), der
ebenfalls nach einer diplomatischen Karriere strebt. Goëss residiert im Wilden
Mann.
Johann
Friedrich Reichsgraf von Seilern und Aspang (39) ist der zweite
Friedensunterhändler des Kaisers. Seilern ist Neffe und Adoptivsohn des gleichnamigen
österreichischen Hofkanzlers, was seine Karriere wesentlich befördert hat. In
Baden tritt er erstmals aufs diplomatische Parkett. Dass er noch unerfahren
ist, merken auch die Franzosen. Sie halten ihn für eingebildet, förmlich und
unnahbar. Er ist ein eifriger Mann, aber politisch und gesellschaftlich eher
unerfahren. Dorer berichtet in seinem Tagebuch mehr über Seilern als diesem
gemäss seiner Stellung am Kongress gebührt; er hat offensichtlich einen besonders
intensiven Einblick in Seilerns Residenz, den Roten Turm.
Penterriedter
Dr. Johann Christoph Penterriedter von Adelshausen (36) ist Legationssekretär der kaiserlichen Delegation. Seine umfassende juristische Bildung macht ihn zum klugen Kopf der Kaiserlichen, obwohl er nur die Nummer drei ist hinter den zwei Botschaftern Goëss und Seilern. Penterriedter war schon den Bevollmächtigten in Utrecht und Rastatt zur Seite gestanden. Die Franzosen glauben von ihm, er sei über die geheimen Absichten des Kaiserhofes besser unterrichtet als Goëss und Seilern. Sie sind von seinem geistigen Format und seinem gewinnenden Wesen beeindruckt.
Dr. Johann Christoph Penterriedter von Adelshausen (36) ist Legationssekretär der kaiserlichen Delegation. Seine umfassende juristische Bildung macht ihn zum klugen Kopf der Kaiserlichen, obwohl er nur die Nummer drei ist hinter den zwei Botschaftern Goëss und Seilern. Penterriedter war schon den Bevollmächtigten in Utrecht und Rastatt zur Seite gestanden. Die Franzosen glauben von ihm, er sei über die geheimen Absichten des Kaiserhofes besser unterrichtet als Goëss und Seilern. Sie sind von seinem geistigen Format und seinem gewinnenden Wesen beeindruckt.
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