13.7.14

Klosterführung in Wettingen und Spiessrutenlauf in der Kronengasse

Graf von Seilern fährt morgens um acht Uhr mit dem kaiserlichen Geheimsekretär Penterriedter zum Kloster Wettingen. Abt Franz Baumgartner (62) und der Pater Prior führen die beiden durch das Kloster, bevor der Konvent zu Ehren der kaiserlichen Gäste ein Hochamt mit Musikbegleitung feiert.

Zurück an der Mittagstafel, die von Seilern im Roten Turm wiederum mit mehreren Gästen teilt, erscheint ein Leutnant im Speisezimmer. Ein Soldat der Garnison habe eine Badener Bürgerstochter mit Schlägen hart traktiert. Wie üblich, müsse der Soldat nun mit einem Spiessrutenlauf bestraft werden. Aber er, der Leutnant, habe Bedenken, dass dies in der Rathausgasse zu viel Aufsehen erregen würde. Von Seilern befiehlt dem Leutnant, die Körperstrafe des Soldaten in der «hinteren Halden», also in der weniger belebten Kronengasse, vorzunehmen.

Das Spiessrutenlaufen ist eine harte militärische Leibstrafe, die bei unehrenhaftem Verhalten verhängt wird. Der Delinquent muss mehrmals durch eine Gasse seiner Kameraden schreiten, bis zum Gürtel entblösst. Diese versetzen ihm mit Haselruten Schläge auf den Rücken.