Der Friede

Der Friede von Baden beendet am 7. September 1714 den Spanischen Erbfolgekrieg. Er ist der letzte von drei Friedensschlüssen. Die vorangehenden Friedenswerke sind in Utrecht (1713) und Rastatt (6.3.1714) unterzeichnet worden. Es ist der erste internationale Friedenskongress auf eidgenössischem Boden.

Ergebnisse aller Friedensschlüsse: Kaiser Karl VI. behält zwar seinen Titel als König über Spanien, doch die Macht in dem Land geht an die französischen Bourbonen über. Diese Dynastie stellt bis ins 21. Jahrhundert die spanische Königsfamilie. Die Spanischen Niederlande (Holland, Belgien) und spanische Besitzungen in Italien (Neapel, Mailand, Mantua, Sardinien) gehen an Habsburg. Frankreich räumt eroberte Gebiete im habsburgischen Breisgau rechts des Rheins. Die Kurfürsten von Köln und Bayern erhalten ihre Länder und Würden zurück.

Ergebnisse des Friedens von Baden: Der Frieden wird auf das ganze Deutsche Reich und auf Norditalien ausgedehnt. Hierzu sind rund 60 Delegationen in Baden vertreten. Er bringt nur marginale Veränderungen gegenüber dem, was in Rastatt erreicht worden ist. Die Kaiserlichen halten an den dort erzielten Ergebnissen fest und erreichen für Habsburg grosse Gebietsgewinne.

Der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714) wurde um das Erbe des letzten Habsburgers auf dem spanischen Thron geführt. Der habsburgische Kaiser und das Deutsche Reich kämpften mit Grossbritannien gegen eine Koalition, die von Frankreich angeführt wurde und der das Haus Savoyen und die Kurfürstentümer Köln und Bayern angehörten.

Der Krieg hatte sogar eine überseeische Komponente: In Nordamerika kämpften Grossbritannien und Frankreich im «Queen Anne’s War» um die Kontrolle auf dem Kontinent. Königin Anna stirbt im August 1714, während des Badener Friedenskongresses, was unter den Konferenzteilnehmern eine gewisse Aufregung verursacht.

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