7.9.14

Vertragsunterzeichnung vor Schaulustigen

Um elf Uhr werden die Pforten des Rathauses geöffnet, und hinein drängt die Masse der mehreren hundert Schaulustigen allen Standes, Fürsten, Grafen, Freiherren, Generäle, einfache Bürgersleute. Da wird gedrängelt, gleich, ob es ein Fürst oder ein Bauer ist.
Nur Wenige gelangen in den doch recht kleinen Saal, und nur wenige Weitere können aus dem Vorraum einen Blick erhaschen auf den mit grünem Tuch bedeckten Konferenztisch in der Mitte der Stube. Zur Rechten sitzt Prinz Eugen mit dem Grafen von Goëss und dem Grafen von Seilern, zur Linken der Marschall de Villars mit dem Grafen du Luc und dem Seigneur de Saint-Contest. Unten sitzen an separaten Tischen die Geheimsekretäre.

Vor all dem Volk unterschiedlichsten Standes verlesen nun die Sekretäre den lateinischen Friedensvertrag, Penterriedter die ersten vierzehn Artikel, sein französischer Kollege die restlichen. Nach der Verlesung unterzeichnen die sechs Botschafter den Frieden, und die Sekretäre siegeln, worauf die Dokumente ausgetauscht werden.

Damit ist der Friede nach einem wahrlich weltumspannenden, vieljährigen Krieg geschlossen! Die Botschafter verfügen sich in ihre Gemächer. Das Volk hingegen behändigt als Andenken von dem Konferenztisch, was noch daliegt: Schreibzeug, Federn, Siegellack. Na ja, wenns schon keinen Apéro gibt!

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