Um
elf Uhr werden die Pforten des Rathauses geöffnet, und hinein drängt die Masse
der mehreren hundert Schaulustigen allen Standes, Fürsten, Grafen, Freiherren,
Generäle, einfache Bürgersleute. Da wird gedrängelt, gleich, ob es ein Fürst
oder ein Bauer ist.
Nur Wenige gelangen in den doch recht kleinen Saal, und nur
wenige Weitere können aus dem Vorraum einen Blick erhaschen auf den mit grünem
Tuch bedeckten Konferenztisch in der Mitte der Stube. Zur Rechten sitzt Prinz
Eugen mit dem Grafen von Goëss und dem Grafen von Seilern, zur Linken der
Marschall de Villars mit dem Grafen du Luc und dem Seigneur de Saint-Contest.
Unten sitzen an separaten Tischen die Geheimsekretäre.
Vor
all dem Volk unterschiedlichsten Standes verlesen nun die Sekretäre den
lateinischen Friedensvertrag, Penterriedter die ersten vierzehn Artikel, sein
französischer Kollege die restlichen. Nach der Verlesung unterzeichnen die
sechs Botschafter den Frieden, und die Sekretäre siegeln, worauf die Dokumente
ausgetauscht werden.
Damit
ist der Friede nach einem wahrlich weltumspannenden, vieljährigen Krieg
geschlossen! Die Botschafter verfügen sich in ihre Gemächer. Das Volk hingegen behändigt
als Andenken von dem Konferenztisch, was noch daliegt: Schreibzeug, Federn,
Siegellack. Na ja, wenns schon keinen Apéro gibt!
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